ERP für den Mittelstand: Worauf es ankommt

Konzept ERP und Industrie 4.0

Zwischen Standard und Anpassung

Schneller, individueller, komplexer – die digitale Transformation verändert Unternehmen und Märkte. Kunden erwarten maßgeschneiderte Produkte, während Prozesse effizienter und vernetzter werden müssen. Gewachsene Insellösungen und veraltete ERP-Systeme stoßen dabei oft an ihre Grenzen, da sie weder Automatisierungsanforderungen noch die nötige Flexibilität bieten. Die große Auswahl an ERP-Lösungen macht die Entscheidung nicht leichter.
 
Nicht jede Standardlösung erfüllt branchenspezifische Anforderungen oder ist in der Lage, mit dem Wachstum eines Unternehmens Schritt zu halten. Gleichzeitig ist eine softwaregestützte Prozessoptimierung unverzichtbar, um wettbewerbsfähig zu bleiben, Kosten zu senken und Ressourcen optimal zu nutzen. Doch worauf kommt es bei der Wahl des richtigen ERP-Systems wirklich an? Welche Funktionen sind entscheidend, um zukünftige Herausforderungen zu meistern? Dieser Artikel gibt Antworten.

 

Warum die ERP-Wahl für den Mittelstand so herausfordernd ist

Viele mittelständische Industriebetriebe sind inhabergeführt und stark in den operativen Alltag eingebunden. Mitarbeitende konzentrieren sich auf Planung, Produktion, Logistik und Kundenbetreuung, während IT-Abteilungen vorrangig bestehende Systeme am Laufen halten. Über Jahre gewachsene IT-Landschaften sind dabei oft heterogen und wenig integriert – Prozesse werden ineffizient, Dateninseln entstehen, und die Abstimmung zwischen Abteilungen wird erschwert. Eine Modernisierung ist dringend nötig, doch es fehlt an Zeit, Ressourcen und oft auch an Expertise für ein strukturiertes ERP-Projekt. Die Auswahl eines passenden Systems wird zusätzlich erschwert durch die Vielzahl an Lösungen, deren Funktionsumfang sich nicht immer an den spezifischen Bedürfnissen des Mittelstands orientiert. Doch worauf kommt es wirklich an? Welche Funktionen und Eigenschaften muss ein ERP-System mitbringen, um langfristig zum Unternehmenserfolg beizutragen?

 

Was ein zukunftssicheres ERP für den Mittelstands leisten muss

ERP-Systeme bieten eine Vielzahl komplexer Funktionen – doch Mittelständler benötigen bei der Einführung oft nur einen Teil davon. Deshalb sind modulare Lösungen ideal: Sie ermöglichen den Einstieg mit einem soliden Basissystem, das alle Kernprozesse von Vertrieb bis Versand nahtlos abbildet. Dieses Fundament lässt sich gezielt mit Standardmodulen erweitern, die spezifische Anforderungen abdecken.
 
Entscheidend ist dabei eine hohe Funktionstiefe der Module, um branchenspezifische Prozesse effizient abzubilden. Besonders in der Fertigungsindustrie spielen Automatisierung und IIoT (Industrial Internet of Things) eine wachsende Rolle. Ein zukunftsfähiges ERP-System sollte daher industrielle Leistungsdaten erfassen, verknüpfen und in Echtzeit analysieren können. Lesen Sie mehr dazu: ERP und Industrie 4.0

Mann sitzt vor Monitor

Drei essenzielle Eigenschaften eines ERP-Systems für den Mittelstand

Mittelständische Unternehmen wachsen dynamisch – ihr ERP-System sollte Schritt halten können. Drei zentrale Eigenschaften sind dabei entscheidend:
 

Skalierbarkeit

Ein ERP-System ist eine langfristige Investition. Viele Mittelständler stehen vor der Herausforderung, zwischen überdimensionierten Lösungen mit unnötigen Funktionen und kleineren Systemen mit begrenzter Erweiterbarkeit zu wählen. Entscheidend ist daher eine Architektur, die mit steigenden Anforderungen und wachsendem Datenvolumen mithält. Prüfen Sie, ob das ERP-System auch in Zukunft performant bleibt und sich an veränderte Unternehmensgrößen anpassen kann.
 

Flexibilität

Ob durch Markterweiterung, Fusionen oder die Neuausrichtung von Wertschöpfungsketten – in einem wettbewerbsintensiven Umfeld müssen Unternehmen flexibel auf Veränderungen reagieren. Ein modulares ERP-System sollte daher Erweiterungen ermöglichen und sich nahtlos mit anderen Lösungen integrieren lassen. Nur so bleibt Ihr Unternehmen auch bei strukturellen Veränderungen agil und wettbewerbsfähig.
 

Benutzerfreundlichkeit

Ein ERP-System muss effizient nutzbar sein, um Zeit und Ressourcen zu sparen. Eine intuitive Oberfläche, einfache Bedienung und eine leistungsfähige Suche sind essenziell. Zudem sollte das System auch über Standorte und Ländergrenzen hinweg komplexe Unternehmensstrukturen abbilden und anpassbar bleiben.

Mit dem richtigen ERP-System zukunftssicher aufgestellt

Die Auswahl eines ERP-Systems ist für den Mittelstand eine anspruchsvolle Aufgabe. Zahlreiche Faktoren beeinflussen nicht nur die aktuelle, sondern auch die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit. Um eine fundierte Entscheidung zu treffen, sollten Sie sich zunächst über folgende Punkte Klarheit verschaffen:
 

  • Architektur und Struktur: Passt die ERP-Lösung zu den Anforderungen und Prozessen Ihres Unternehmens?
  • Systemintegration: Kann das ERP nahtlos in bestehende Systemlandschaften eingebettet oder als eigenständige Lösung implementiert werden?
  • Skalierbarkeit: Wächst das System mit Ihrem Unternehmen und unterstützt es zukünftige Anforderungen?
  • Update- und Releasefähigkeit: Sind regelmäßige Updates ohne aufwendige Anpassungen möglich?
  • Flexibilität: Lässt sich das ERP-System schnell an veränderte Geschäftsmodelle und neue Marktanforderungen anpassen?

Mit einer durchdachten Auswahl sichern Sie sich eine Lösung, die Ihr Unternehmen langfristig effizient und wettbewerbsfähig hält. Mehr über die Nutzungsdauer von ERP-Systemen lesen Sie hier:

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Das richtige ERP: der flexible Standard

Ein ERP-System für den Mittelstand sollte Prozesse effizienter gestalten und die Abläufe vereinfachen, anstatt sie unnötig zu verkomplizieren. Idealerweise handelt es sich um eine bewährte Standardsoftware mit einer optimalen Vorkonfiguration, die zugleich genügend Flexibilität für individuelle Anpassungen bietet – kleinere Änderungen sollten direkt im System möglich sein, während größere der Hersteller übernimmt.
 
Mittelständische Unternehmen brauchen eine ERP-Lösung, die einerseits auf bewährten Standards basiert und gleichzeitig branchenspezifische Funktionen mitbringt. Eine moderne Standardsoftware mit flexiblen Erweiterungsmöglichkeiten bietet hier den idealen Mittelweg: Sie ermöglicht eine schnelle Einführung durch vorkonfigurierte Prozesse, bleibt aber zugleich anpassungsfähig für individuelle Anforderungen. So lässt sich ein ERP-System effizient implementieren und langfristig weiterentwickeln – ohne unnötige Komplexität oder hohe Zusatzkosten. Und wie findet man die passende Lösung und den richtigen ERP-Anbieter? Das erfahren Sie in unserem Blogbeitrag 4 Tipps für die Auswahl eines ERP-Anbieters.
 
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