ERP-Software im Kontext der Serienfertigung

Mann bedient Maschine in der Fertigung

Die Serienfertigung ermöglicht es, Produkte in großen Stückzahlen zu produzieren, doch diese Effizienz hat ihre Tücken. Die Herausforderungen sind vielfältig: Unternehmen müssen nicht nur die Produktionskosten niedrig halten, sondern auch die Qualität konstant hoch, während sie flexibel auf Marktveränderungen reagieren. Unvorhergesehene Änderungen können schnell zu Engpässen führen, die sich negativ auf die Lieferzeiten und die Kundenzufriedenheit auswirken. Sobald der Absatz stockt, steigen die Lagerkosten ungeplant.
 
Der Schlüssel zum Erfolg in der Serienfertigung liegt in einer reibungslosen Organisation: Alle Abläufe müssen präzise geplant und koordiniert werden, was viel Aufwand erfordert. Zu den wichtigsten Aufgaben zählen die ständige Prozessoptimierung, die Steigerung der Qualität, die Senkung der Kosten und die Verkürzung der Durchlaufzeiten. Hier punktet ein ERP-System: Es hilft, Arbeitsabläufe zu automatisieren, zu strukturieren und effizienter zu gestalten – und verschafft so einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil.

Herausforderungen clever lösen

Der Alltag vieler Serienfertiger: Aufträge müssen schnell und in hoher Qualität abgewickelt werden, während gleichzeitig die Produktion flexibel genug bleiben soll, um auch auf kleinere Losgrößen reagieren zu können. Die Balance zwischen Effizienz, Kostendruck und Kundenwünschen zu halten, ist eine tägliche Herausforderung. Hinzu kommen Themen wie unterbrochene Lieferketten, Fachkräftemangel und die Frage, wie man all das in Zeiten von Digitalisierung und Industrie 4.0 optimal steuert. Hier zeigt sich, wie wichtig es ist, die richtigen Werkzeuge zur Hand zu haben.
 
Im typischen Alltag eines Serienfertigers wird deutlich, was das bedeutet: Die Serienproduktion großer Stückzahlen von Standardbauteilen läuft auf Hochtouren, als plötzlich ein Kunde dringend ein individuelles Sonderteil benötigt. Die Maschinen müssen kurzfristig umgerüstet, Materialien überprüft und die Produktion neu organisiert werden. Gleichzeitig gilt es, die Serienproduktion am Laufen zu halten und die vertraglich zugesicherten Liefertermine einzuhalten. Hier ist ein hoher Grad an Flexibilität und Planungssicherheit gefragt.
 
In diesem Spannungsfeld zeigt sich, wie wichtig eine gute Planung ist. Ein ERP-System schafft dafür die zentrale Datenbasis und hilft dabei, alle Ressourcen wie Maschinen, Personal und Material effizient zu koordinieren und die Produktion flexibel zu steuern. Es ermöglicht eine präzise Planung, die sowohl die Serienfertigung als auch die individuellen Kundenwünsche berücksichtigt. Mit einem ERP-System werden Prozesse optimiert und automatisiert, was Zeit und Kosten spart sowie die Produktqualität sichert.

 

Präzise Planung, mehr Sicherheit

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Losgrößenplanung. Die ideale Produktionsmenge zu bestimmen, ist eine ständige Herausforderung in der Serienfertigung. Zu große Losgrößen können hohe Lagerkosten verursachen, während zu kleine Losgrößen häufige Rüstzeiten und Produktionsunterbrechungen nach sich ziehen. Hier kommt die Stärke eines ERP-Systems ins Spiel: Es unterstützt die optimale Losgrößenplanung, sodass die Effizienz gesteigert und die Kosten gesenkt werden können.
 
Doch nicht nur in der Planung, sondern auch in der Ausführung spielt das ERP-System eine entscheidende Rolle. Durch eine transparente Darstellung aller Abläufe haben alle Mitarbeiter Zugriff auf die relevanten Daten, was die Kommunikation im Team verbessert. Unvorhergesehene Ereignisse können simuliert werden, um schnell und gezielt auf Änderungen zu reagieren.
 

Förderband in der Produktionshalle

Komplexität effektiv managen

Ein oft übersehener Vorteil ist die Verbesserung der Beziehung zu Lieferanten. Mit einem ERP-System wird die Lieferkette transparenter, und Engpässe lassen sich frühzeitig erkennen, was nicht nur die Qualität der Materialien, sondern auch die pünktliche Lieferung der Produkte sicherstellt. Für Unternehmen, die sowohl Einzel- als auch Serienproduktionen durchführen, sieht der Arbeitsalltag oft komplexer und herausfordernder aus, weil sie beide Produktionsarten gleichzeitig managen müssen. Das bringt unterschiedliche Anforderungen mit sich. Während die Serienproduktion möglichst ohne Unterbrechungen und mit maximaler Effizienz laufen sollte, ist die Einzelfertigung auf Flexibilität angewiesen. Hier kann ein ERP-System helfen, alle Ressourcen – Maschinen, Personal und Material – optimal zuzuweisen, ohne dass die Effizienz leidet.
 

  • Serienfertigung: Hier werden standardisierte Bauteile in großen Stückzahlen produziert. Diese werden in festen Losgrößen an verschiedene Kunden geliefert. Während die Planung stabil ist, da langfristige Lieferverträge bestehen, gibt es dennoch Herausforderungen wie hohe Lagerhaltungskosten und potenzielle Engpässe in der Rohstoffversorgung.
  • Einzelfertigung: Gleichzeitig fertigt das Unternehmen auch komplexe Sonderteile nach individuellen Kundenwünschen, beispielsweise Prototypen oder spezielle Maschinenteile in kleinen Stückzahlen. Diese Aufträge erfordern hohe Flexibilität, häufige Rüstzeiten, Kundenkontakt und eine aufwendige Kostenkalkulation.
Blechtteile in der Fertigung

Flexibel auf Anfragen reagieren

Ein Arbeitstag bei der fiktiven InnoFab GmbH verdeutlicht diese Herausforderungen: Während die Serienfertigung 1.000 Metallgehäuse für einen Automobilzulieferer produziert, geht eine dringende Anfrage für ein Ersatzteil ein, das in der Einzelfertigung hergestellt werden muss. Das ERP-System zeigt freie Kapazitäten an. So können Maschinen kurzfristig umdisponiert werden. Der Produktionsleiter prüft, ob das benötigte Material schnell beschafft, Alternativen genutzt oder Bestände an anderen Standorten verfügbar sind. Der Vertriebsmitarbeiter erhält alle relevanten Daten zur Kostenkalkulation und ermittelt dank ATP-Prüfung einen Liefertermin. So kann die InnoFab GmbH flexibel auf dringende Anfragen reagieren, ohne die Serienproduktion stark zu beeinträchtigen.

 

Ein ERP-System für die Fertigung unterstützt Unternehmen dabei, die oben genannten Aufgaben effizient zu bewältigen und den Spagat zwischen Flexibilität und Effizienz zu meistern:
 

  • Kapazitätsgrobplanung
    Vom Einkauf über die Produktion bis zur Logistik und zum Vertrieb: Dank einer durchdachten Kapazitätsgrobplanung greifen alle Teilprozesse nahtlos ineinander. Sie stellt sicher, dass Ressourcen optimal genutzt werden und ermöglicht so eine präzise Just-in-time-Produktion, die die Produktionsgeschwindigkeit maximiert und Engpässe vermeidet.
  • Losgrößenplanung
    Die ideale Bestimmung der Produktionsmenge ist eine ständige Herausforderung, die ein Gleichgewicht zwischen wirtschaftlicher Produktion und Flexibilität erfordert. Das ERP-System liefert alle notwendigen Daten wie etwa Historie, offene Aufträge und Forecasts um optimale Losgrößen zu ermitteln.
  • Qualitätssicherung
    In der Serienfertigung ist es besonders wichtig, die Produktqualität von Anfang an sicherzustellen, um teure Nacharbeiten und Reklamationen zu vermeiden. Durch die kontinuierliche Überwachung der Produktionsprozesse hilft ein ERP-System, die Qualität zu sichern und sofortige Maßnahmen einzuleiten.
  • Prozessoptimierung
    Eine reibungslose und effiziente Produktion erfordert kontinuierliche Analyse und Anpassung der Abläufe. ERP-Systeme ermöglichen eine zentrale Planung und Überwachung aller Produktionsschritte, was schnelle Anpassungen bei unvorhergesehenen Änderungen erleichtert.
  • Sicherheitsnetz
    ERP-Systeme bieten Werkzeuge zur Simulation unterschiedlicher Szenarien, sodass Sie Ihre Produktionsplanung schnell anpassen können. Da alle Daten jederzeit und von überall abgerufen werden können, werden Probleme sofort erkannt und behandelt.

Fazit: ERP-System als hilfreicher Wegbegleiter

Ein ERP-System ist der ideale Partner für Serienfertiger, die den Spagat zwischen Flexibilität und Wirtschaftlichkeit meistern müssen. Es bringt Struktur und Übersicht in die Prozesse, damit Unternehmen auch in turbulenten Zeiten effizient und proaktiv agieren können. Die Implementierung eines ERP-Systems ist eine Investition, die sich auf allen Ebenen auszahlt. Langfristig profitieren Unternehmen durch eine hohe Wettbewerbsfähigkeit am Markt und sparen sich durch einen reibungslosen Ablauf Zeit, Geld und Nerven.
 
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