See-Plastik führt ERP-System ein

Gefahr erkannt, Gefahr gebannt

Die Entwicklung und Produktion von nahtlosen, hochelastischen Oberflächenveredelungen ist das Spezialgebiet der See-Plastik GmbH. Seit 1970 entwickelt und produziert das Unternehmen mit Sitz in Seeshaupt am Starnberger See nahtlose und hochelastische Oberflächenveredelungen für verschiedene Einsatzzwecke. Tony Kunze führt das auf Kunststoffverarbeitung spezialisierte Familienunternehmen heute in zweiter Generation zusammen mit Sabine Radmer. Der mehrstufige Variantenfertiger von Gefahrstoffgemischen erkannte, dass er in Anbetracht ständig steigender Anforderungen seine Geschäftsprozesse auf ein neues Qualitätsniveau heben musste.

 

Anforderungen erhöhen Digitalisierungsdruck

In Sachen Digitalisierung gab es Nachholbedarf, bis zur ERP-Einführung arbeitete die See-Plastik GmbH hauptsächlich mit MS Office, eine zentrale Datenbank gab es nicht. Informationen waren über verschiedene Datentöpfe verteilt, was die Pflege und Aktualisierung der Daten sehr mühsam machte. Die Prozesse wurden manuell ausgeführt und waren daher ineffizient und fehleranfällig. Man kann sich vorstellen, wie aufwändig eine Produktionsplanung mit Excel ist. Hinzu kommt, dass die Herstellung von Gefahrstoffgemischen strenge Sicherheitsvorkehrungen erfordert und die Einhaltung umfangreicher Vorschriften.
 
Darunter fallen etwa der ADR (Accord européen relatif au transport international des marchandises dangereuses par route) für den Straßenverkehr und der IMDG (International Maritime Dangerous Goods) für den Seeverkehr und anderen. Das betrifft den Transport und die Kennzeichnung der Produkte. Eine genaue Dokumentation der Produktzusammensetzungen, Produktionsprozesse und Chargen ist entscheidend, um die Qualität und die Rückverfolgbarkeit sicherzustellen: denn selbst geringfügige Abweichungen in der Zusammensetzung der Gemische können erhebliche Auswirkungen auf die Sicherheit und die Leistung haben. Die für den Versand erforderlichen Kontrollen und Berechnungen wurden bis zur ERP-Einführung manuell durchgeführt.

Erfolgsfaktor Flexibilität

Die Wahl des oberbayerischen Kunststofffertigers fiel auf die ERP-Lösung business express von Dontenwill. Tony Kunze will mit der Software transparente und durchgängige Abläufe etablieren, um den aktuellen und künftigen Herausforderungen effektiv begegnen zu können. Zeit und Ressourcen spielen bei der ERP-Implementierung bekanntlich eine große Rolle. Die Einführung der ERP-Software erfolgte daher stufenweise. Für die See-Plastik GmbH war das eine gute Vorgehensweise, da es so überschaubarer und machbarer war. Für Tony Kunze war diese Flexibilität ein entscheidender Erfolgsfaktor. „Wir haben mit Dontenwill einen Partner gefunden, der nicht nur unser Geschäft versteht, sondern auch eine hochflexible ERP-Standardsoftware bietet“, so der Geschäftsführer.



Konzept ERP-Module

Sichtbare Ergebnisse überzeugen

Das Fertigungsunternehmen bildet seine Prozesse mit business express in einer übergreifenden Systemarchitektur mit zentraler Datenhaltung ab. Durch die Integration findet ein nahtloser Informationsfluss zwischen den Bereichen Vertrieb, Entwicklung, Produktion, Einkauf, Lager, Qualitätsmanagement, Versand und Service statt. Die Einführung der Zeiterfassung stellt einen erheblichen Fortschritt dar, da zuvor weder Anwesenheitszeiten noch Überstunden verwaltet werden konnten. Besonders nützlich in der Einführungsphase war das Importmodul, das viele Stapeländerungen in den Stammdaten ermöglichte und viel Zeit sparte.
 
Mit dem Ergebnis ist der Geschäftsführer sehr zufrieden, er bemerkt deutliche Zeit- und Kosteneinsparungen sowie eine verbesserte Prozessstabilität. Dank des ERP-Systems erfolgt die Produktionsplanung nun automatisch per Task, basierend auf aktuellen und zentral gespeicherten Daten, wodurch die Planungszeiten deutlich reduziert und die Genauigkeit signifikant erhöht wurden. Die zentrale Datenverwaltung verbessert die Transparenz und Nachverfolgbarkeit der Produktionsprozesse. Außerdem werden relevante Informationen jetzt schneller gefunden.

 

Sicherheitsdatenblatt - SDB

Warum kompliziert, wenn es auf Knopfdruck geht?

Die integrierte Gefahrgutverwaltung sorgt dafür, dass Beförderungspapiere für den Gefahrgutversand automatisch erstellt werden. Ein Quantensprung in Bezug auf Traceability wurde mit der Chargenverwaltung und -verfolgung erreicht. Diese Funktion umfasst auch eine Verwaltung von Mindesthaltbarkeitsdaten und gewährleistet, dass jede Charge lückenlos dokumentiert und nachverfolgt werden. Damit werden die hohen Sicherheits- und Qualitätsstandards sowie die Compliance-Vorschriften garantiert eingehalten.

 

Digitalisierung beschleunigt Prozesse

Ein weiterer Vorteil ist das integrierte Belegarchiv: damit können Belege in wenigen Sekunden gefunden und bei Bedarf sofort verschickt werden. Das spart viel Zeit und verbessert die Nachverfolgbarkeit von Dokumenten erheblich. Umsatzauswertungen, die zuvor in einer Excel-Liste geführt wurden, stehen nun in Echtzeit bereit und bieten damit einen schnelleren und besseren Einblick in die Unternehmensentwicklung. Auch das Mahnwesen mit Stapellauf und die Umsatzauswertungen wurden integriert und automatisiert, was eine genauere Überwachung der Kundenumsätze ermöglicht. Das Reporting sorgt überdies für eine detaillierte Analyse der Geschäftsprozesse und bietet damit einen klaren Überblick über alle relevanten Kennzahlen.
 
Das ERP-System von Dontenwill bildet sowohl die branchenübergreifenden als auch die besonderen Anforderungen der Kunststoffverarbeitungs- und Gefahrgutbranche optimal ab. Die Funktion der mehrstufigen Variantenfertigung ermöglicht eine flexible und effiziente Produktion verschiedener Produktvarianten. Auch in Sachen Staffelpreisangebote sieht Kunze eine deutliche Verbesserung. Diese haben vormals viel Zeit in Anspruch genommen, jetzt dauert es nur noch wenige Minuten. Denn die Stücklisten-Stapelkalkulation berücksichtigt automatisch aktuelle Preise und Staffelpreise, was den Angebotsprozess erheblich beschleunigt.
 
„Wir hatten oft sehr spezifische Anforderungen wie die mehrstufigen Unterbaugruppen in den Stücklisten, die wir sehr intensiv nutzen. Obwohl business express mehrstufige Stücklisten bietet, lösen wir diese in der Produktion auf die oberste Ebene auf, was bei uns ein Sonderfall ist. Ohne die Erfahrung und Unterstützung der beiden Consultants Ingo Nöthen und Martina Diewock wäre es schwierig gewesen, das zu realisieren“, so Tony Kunze

Die Summe der Zeitersparnis

See-Plastik konnte durch die Einführung signifikante Verbesserungen in der Prozessgeschwindigkeit und Stabilität erzielen. Mit dem ERP-System hat sich die Inventurzeit massiv verkürzt: von durchschnittlich zwei Tagen auf nunmehr eine Stunde und der Lagerbestand wurde um rund 25 % reduziert, während die Lieferfähigkeit deutlich erhöht wurde. Die Erstellung von Staffelangeboten mit mehreren Artikeln dauert nun lediglich wenige Minuten, statt einer halben Stunde. Die Ausarbeitung von Angeboten erfolgt nun in zwei Minuten statt wie zuvor in 15. Dies hat zu einer deutlich reduzierten Bearbeitungszeit geführt.
 
Die Einkaufsplanung sorgt für eine effizientes und transparentes Beschaffungsmanagement, was im Ergebnis zu einer optimierte Ressourcennutzung führt und unnötige Wartezeiten reduziert. Dank der automatischen Bestellnachverfolgung werden keine offenen Vorgänge mehr übersehen und die Produktion verfügt über das notwendige Material oder kann entsprechend schnell auf Engpässe reagieren.
 
Mit der Einführung eines ERP-Systems hat das Unternehmen zweifellos die richtige Entscheidung getroffen – das merkt Tony Kunze an vielen Stellen im Arbeitsalltag. Die Groupware-Funktion eliminiert den ständigen E-Mail-Verkehr und zentralisiert die Kommunikation. Die automatische Einkaufs- und Produktionsplanung liefert jeden Morgen den aktuellen Stand. Besonders geschätzt werden die CRM-Serienaktionen, da sie die Erstellung von Angebots- und Auftragsmemos erleichtern

 

See-Plastik über business express

 
„Das ERP-System führt uns durch den Arbeitsprozess und nutzt viele Checklisten. Ich schätze die Flexibilität und die Integration der speziellen branchenübergreifenden Anforderungen. Die hervorragende Betreuung durch Dontenwill, insbesondere bei komplexen Anforderungen, war entscheidend für den erfolgreichen Einsatz des Systems“, so das Resümee von Geschäftsführer Tony Kunze.